Begriffe der Elektronikfertigung: Kolophonium

Kolophonium, auch Rosin genannt, ist ein spezifisches Harz, das aus dem Saft von Nadelbäumen gewonnen wird; insbesondere aus Kiefern.

Das Harz bleibt bei der Destillation von Baumharz zur Gewinnung von Terpentinöl zurück; es wird in sehr vielen technischen Bereichen eingesetzt.

Es enthält organische Säuren, die unter Temperatureinfluss in der Lage sind Oberflächenoxide von Metalloberflächen zu entfernen.

Kolophonium ist bzw. war ein wichtiger Bestandteil von Flussmitteln in der Elektronikfertigung, um die Lötbarkeit zu verbessern.

Beim Erhitzen während des Lötprozesses schmilzt das Kolophonium und bildet eine reaktive Schutzschicht auf den Metallen.

Diese Schicht entfernt Oxidverunreinigungen und ermöglicht eine gute Benetzung der Lötstelle, was zu einer zuverlässigen und stabilen Verbindung führt.

Da Kolophonium bei längerer Exposition allergische Reaktionen hervorrufen, oder in Dampfform Asthma auslösen und Ekzeme verursachen kann, werden heute überwiegend Flussmittel auf Basis von künstlichen Harzen eingesetzt.